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Am Samstag den 17.09.2021 trafen sich die FREIEN WÄHLER Hirschau im Schlosskeller, um ihr 50-jähriges Gründungsjubiläum zu feiern. Gemeinsam mit einer Vielzahl an Freien Wählerinnen und Wählern wurde unter Vorstand Franz Dorfner dieses halbe Jahrhundert starke Kraft in der Kommunalpolitik begangen. Als Ehrengäste waren Bürgermeister Hermann Falk, stellvertretender Landrat Franz Mädler, FREIE WÄHLER-Kreisvorsitzender und stellvertretender Landesvorsitzender der FREIEN WÄHLER Bayern Hans Martin Grötsch, sowie die Kreisräte Albert Geitner, Fraktionssprecher Peter Dotzler, Thorsten Grädler und Martin Weiß anwesend.
Als erstes Mal in der Geschichte der Hirschauer Wählervereinigung wurden Ehrungen für langjährige Mitglieder vergeben. Über 20 Männer und Frauen konnten für über 25 bzw. 40 Jahre Mitgliedschaft geehrt werden sind. Als besondere Ehrung konnte Karl Forster für 50 Jahre geehrt werden, obgleich er kein Gründungsmitglied ist. Herr Forster wurde für seine lange Treue und Unterstützung zugleich zum ersten Ehrenmitglied der FREIEN WÄHLER Hirschau ernannt. Als weitere besondere Anerkennung erhielt Sepp Falk die Goldene Ehrennadel der FREIEN WÄHLER Bayern, unterzeichnet vom Bundes- und Landesvorsitzenden, Hubert Aiwanger.
50 Jahre FREIE WÄHLER Hirschau, ein Anlass, einmal zurückzublicken. Was hat damals unsere Gründungsmitglieder bewogen, unseren Verein zu gründen. Wir müssen sehen, dass im damaligen Stadtrat die FDP noch vertreten war, mit einem Sitz. Da die FDP nicht mehr für einen 1972 neu zu wählenden Stadtrat antreten wollte, einige Mitbürger aber nicht unter der Fahne der FDP zu kandidieren bereit waren, formierte sich eine neue Gruppe mit dem Namen Freie Wählerschaft. Dies war die Geburtsstunde der FREIEN WÄHLER Hirschau. Sie errangen auf Anhieb zwei Sitze, Josef Schneider und mein Vater Franz Dorfner.
Durch kontinuierlich gute Mitarbeit im Kollegium konnten die damalige Freie Wählerschaft ihre Anzahl von Sitzen immer wieder ausbauen. Der Lohn war das Ergebnis von 1996, hier stellten wir fünf von 20 Stadtratsmitgliedern. Dabei gelang es erstmals, die jahrzehntelange Mehrheit der CSU-Fraktion zu durchbrechen. Im Nachhinein wurde uns allerdings der Lohn wieder genommen, da 2 der damaligen SPD-Stadträten sich als eigene Gruppe von ihrer Fraktion abspalteten und der CSU bei Abstimmungen wieder zu Mehrheiten verhalf. Unsere alten Haudegen wissen alle noch von dieser unguten Situation, die von ständigem Misstrauen gegenüber einigen Kollegen beherrscht wurde.
Auch 2002 verteidigten wir diese fünf Sitze unter dem neuen Bürgermeister Hans Drexler, Sepp Falk wurde vom Gremium zum 3. Bürgermeister gewählt. In dieser Legislaturperiode wurden von unserer Fraktion wichtige Entscheidungen für Hirschau mitgetragen und mit beeinflusst: Der Bau des Freizeitzentrums am Monte Kaolino und die Weichenstellung für die Altstadtsanierung waren mit die wichtigsten Punkte.
Auch bei den Wahlen 2008 verteidigten wir unsere Sitze im Stadtrat, hier konnten wir durch Verhandlungen mit der CSU-Fraktion mit Sepp Falk sogar den 2. Bürgermeister stellen. In die Zeit bis 2014 fallen der Beginn der Altstadtsanierung und der Abschluss der Dorferneuerung Ehenfeld, ebenso der Beschluss zur Dorferneuerung in Krickelsdorf.
2014 folgte ein großer Umbruch: starke Stimmenbringer wie Sepp Falk, Gertrud Langhammer und Dr. Klaus Schwinger zogen sich aus der Kommunalpolitik zurück, Hannes Dennerlein war schon 2006 weggezogen. Die neue Mannschaft um Bürgermeisterkandidatin Johanna-Erras Dorfner und Günter Schuster verlor aber nur einen Sitz. Die wieder sehr intensive Mitarbeit im Stadtrat bei der Umsetzung der Altstadtsanierung, Dorferneuerung Krickelsdorf, um nur einige zu nennen, führten dazu, dass die Fraktion viele Sympathien sammelte. So fehlten bei den letzten Wahlen 2020 nur wenige Stimmen zur Wiedererlangung des fünften Sitzes. Die stark verjüngte Truppe um Tobias Meindl und Johanna Erras-Dorfner, die wieder zu Bürgermeisterwahl angetreten war, ist nun eine hoffnungsvolle Basis für die weitere Zukunft.
Um auch im Kreistag mitwirken zu können. schlossen sich die FREIEN WÄHLER Hirschau im Jahr 1995 dem Kreisverband an. Eine Anekdote dazu: der damalige Ortsvorsitzende der CSU Werner Schulz bemerkte zur Kandidatur von Sepp Falk, eher werde in Hirschau ein Flugplatz am ehemaligen Bauschuttgelände gebaut, als dass es den FREIEN WÄHLER gelänge, einen ihrer Kandidaten in den Kreistag zu bringen.
Es gelang – einige unserer Kandidaten waren und sind im Kreistag. In der Periode von 2002 bis 2008 wurden sogar drei unserer Kandidaten unter Führung von Dr. Klaus Schwinger in dieses Gremium gewählt. Als Landratskandidat ging dabei von uns Dr. Klaus Schwinger ins Rennen, er konnte sich sehr beachtlich positionieren und das führte dazu, dass er in dieser Zeit als einer der stellvertretenden Landräte fungierte.
In der jetzigen Legislaturperiode seit 2020 vertritt Franz Dorfner als FW-Vertreter Hirschau im Kreistag.
Was zeichnet uns aus, worin unterscheiden wir uns von den anderen im Stadtrat vertretenen Parteien. Der Hauptunterschied liegt schon in unserem Namen: FREIE WÄHLER. Unsere Vertreter fühlen sich ausschließlich ihrem Gewissen verpflichtet. Bei uns gibt es bei keiner, absolut keiner Entscheidung im Stadtrat einen Fraktionszwang. Jedes unserer Mitglieder ist absolut unabhängig, was nicht heißt, dass sie nicht in der Fraktion miteinander über die abzustimmenden Punkte reden und die bestmögliche Lösung suchen. Das macht uns stark, dies wird auch von den Bürgern honoriert. Wir erhoffen uns zwar immer mehr, doch sind über 22 % Stimmenanteil bei der letzten Kommunalwahl 2020 in Hirschau ein Ergebnis, das uns für die Zukunft Mut macht. Unsere Stadträte arbeiten sehr aktiv im Stadtrat mit und bringen immer wieder konstruktive Vorschläge und Anträge ein. Wir verschließen uns nicht vor der Zukunft und wünschen, dass auch bei uns in Hirschau der Umbau zu erneuerbaren Energien vorankommt. Deshalb befürworten wir an geeigneten Stellen Photovoltaik, aber es macht nicht überall Sinn, wo solche Anlagen beantragt werden.
Wir sind für mehr Grün in unserer Stadt und den Ausbau von mehr Radwegen. Dazu muss ein sinnvolles Konzept erstellt werden, das dann auch wirklich umgesetzt wird. Wir befürworten die Schaffung einer Zukunftswerkstatt Hirschau 2040, bei der Ideen für die Weiterentwicklung und Zukunftsfähigkeit von Hirschau durchdacht werden sollen. Hier ist seit meinem Antrag vor nun fast zwei Jahren leider sehr wenig voran gegangen, sicher auch ein wenig der Corona-Entwicklung geschuldet.
Ein weiteres wichtiges Anliegen ist uns immer eine sparsame Haushaltspolitik gewesen. Immer wieder weisen unsere Stadträte auf Einsparmöglichkeiten hin, viele Male mit Erfolg. Unter Mitwirkung meiner Frau Johanna wurde auch versucht, eine Realschule in Hirschau zu schaffen, die uns vor über 60 Jahren bereits einmal ein CSU-Bürgermeister versprochen hatte.
Das sind einige der Punkte, die den Einsatz unserer Gruppe für Hirschau zeigen. Wir haben in den letzten 50 Jahren für unsere Heimatstadt viel erreicht, und das soll auch in der Zukunft so bleiben. Wir wollen mitgestalten, mit guten Ideen und Taten. Wir werden uns nicht beirren lassen und unabhängig das Beste für Hirschau erzielen wollen. Das haben wir bewiesen, und mit unserem Bestreben werden wir nicht nachlassen.