Höchste politische Ebenen führten in den vergangenen Jahren zur Klima- und
Energiepolitik in erster Linie ideologischen Debatten. Dies führte in Teilen zu
einer Spaltung von Stadt und Land sowie zu Schuldzuweisungen und Ausgrenzungen
z. B. für unsere konventionelle Landwirtschaft. Wir stehen für
sachorientierte Lösungsansätze und keine einseitige Verbotspolitik auf Kosten
der Landbewohner oder unserer Landwirte. Unsere Landwirte sorgen für
einen intakten CO2-Kreislauf und machen keinen CO2-Raubbau! Die Düngeverordnung
muss auf Grundlage von Fakten gerecht ausgelegt werden und
Messdaten hierfür müssen ursachengerecht erhoben werden. Hierzu führen
wir bereits Gespräche mit dem Landtag und werden dies noch gezielt vertiefen.
Dennoch ist es uns auch ein Anliegen, das Bewusstsein der Verbraucher
dahingehend zu schärfen, dass gezieltes Kaufverhalten den größten Einfluss
auf die Produktion ergibt. Wir wollen in unserem Landkreis mit der Stadt Amberg
das Motto: „Stadt und Land, Hand in Hand“ leben. Aktuell wird bei vielen
Diskussionen nur der Bereich E-Mobilität thematisiert. Aus unserer Sicht
wird nur ein Energiemix zielführend sein, das heißt, mit Wasserstoff für den
Bus- und Schwerlastverkehr, mit E-Mobilität im Nahbereich, mit Hybridvarianten
und Erdgasautos. Auch der Verbrenner wird weiterhin seine Daseinsberechtigung
haben. Wir dürfen nicht vergessen, dass z. B. in Sulzbach-Rosenberg
aus Müll synthetischer Diesel hergestellt werden kann und nun eine
größere Produktionsanlage entwickelt wird. Sulzbach-Rosenberg als zentrale
Stadt ist hierfür als Standort mit dem ehemaligen Maxhüttengelände ideal
geeignet. Es wäre daher nicht ratsam, sich nur auf eine Versorgungsvariante
bei der Mobilität der Zukunft zu beschränken. Deshalb ist es auch für unseren
Landkreis wichtig, eine Infrastruktur für Wasserstofftankstellen aufzubauen.
Hierfür wollen wir zeitnah mögliche Standorte im Landkreis identifizieren,
um eine erste flächendeckende Versorgung gewährleisten zu können. Auch
in unserem Landkreis sind Abschaltungen z. B. der Windkraft aus Überkapazität
in den Netzen zu verzeichnen. Hierzu ist es sinnvoll, dezentrale Power to
X Anlagen aufzubauen, um aus überschüssiger Energie z. B. Wasserstoff zu
produzieren und so zu speichern. Wichtig ist dabei der regionale Wirtschaftskreislauf
mit Wertschöpfung vor Ort z. B. in Form von Bürgerbeteiligungen.